Präsidentschaftswahl in westafrikanischem Inselstaat São Tomé
In einer Stichwahl haben die Wähler des westafrikanischen Inselstaats São Tomé über ihren künftigen Präsidenten entschieden. Als Favorit für die Nachfolge von Amtsinhaber Fradique de Menezes ging am Sonntag Ex-Staatschef Manuel Pinto da Costa ins Rennen.
Pinto da Costa hatte das Land bis 1990 mit harter Hand 15 Jahre lang regiert und eine wichtige Rolle im Kampf um die Unabhängigkeit von Portugal gespielt. Er trat gegen den Präsidenten der Nationalversammlung, Evaristo Carvalho, an.
Die Wahllokale sollten bis 18.00 Uhr (Ortszeit, 20.00 Uhr MESZ) geöffnet bleiben. Mit ersten Ergebnissen wurde in der Nacht zum Montag gerechnet.
Rund 92'000 der 200'000 Einwohner des Inselstaates waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Nachdem in der ersten Runde Mitte Juli fünf Dörfer aus Protest gegen die schweren Lebensbedingungen in dem verarmten Land den Urnengang boykottiert hatten, deutete sich für die Stichwahl ein regulärer Verlauf an.
Im ersten Wahlgang hatte Pinto da Costa mit rund 36 Prozent die meisten Stimmen auf sich vereinen können. Im zweiten Durchgang am Sonntag war dem 75-Jährigen zudem die Unterstützung von ausgeschiedenen Kandidaten sicher.