Präsident Solari will auch nächstes Jahr nicht enttäuschen
Die diesjährige Ausgabe des Filmfestivals Locarno hat die hohen Erwartungen des Präsidenten Marco Solari noch übertroffen, wie er sagte. Gleichzeitig spürt Solari, der in den vergangenen Wochen mit ungewohnt optimistischen Aussagen auffiel, auch neuen Druck.
Nach über zehn Jahren als Präsident habe er das Festival sowohl inhaltlich wie hinsichtlich der Besucherzahlen dort, wo er es haben wolle, sagte Solari am Samstag kurz vor Abschluss der Veranstaltung gegenüber der Nachrichtenagentur sda: "Das ist ein Wunschmoment."
Die definitiven Besucherzahlen werden am Sonntagnachmittag bekanntgegeben. Provisorische Zahlen, die den Publikumsaufmarsch bis Freitag berücksichtigen, lassen ein kräftiges Plus von 8 Prozent erwarten, wie es seitens des Festivals hiess.
Auf der Piazza Grande wurden 7000 Zuschauerinnen und Zuschauer mehr gezählt als 2010, das bedeutet einen Zuwachs von 14 Prozent. In den Sälen stieg die Zahl der Besucher demnach um 4000 (+5 Prozent).
Solari: Inhalte haben immer Priorität
Doch er sei keineswegs euphorisch gestimmt, sondern realistisch, betonte Solari. Auf die anstehende Arbeit blicke er mit einiger Nervosität: "Wir haben uns gesteigert, aber wir müssen uns ständig steigern. Der Druck wächst mit dem Erfolg." Das Festival müsse jetzt ein Jahr darauf hinarbeiten, 2012 nicht zu enttäuschen.
Dass an der diesjährigen Ausgabe die Stars auf Kosten der Filme zu viel Raum einnahmen, glaubt Solari nicht: "Priorität haben hier immer die Inhalte." Dies werde so bleiben, auch wenn es dank der besseren finanziellen Ausstattung des Festivals einfacher geworden sei, bekannte Persönlichkeiten für Locarno zu gewinnen.