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Panzer stürmen syrische Städte trotz UNO-Appell

Dieser Inhalt wurde am 07. August 2011 - 18:20 publiziert
(Keystone-SDA)

Die syrische Regierung zeigt sich von Appellen der Weltgemeinschaft unbeeindruckt und geht weiter mit Panzern gegen die Protestbewegung vor. Dutzende von Zivilpersonen wurden am Wochenende getötet.

Nur einen Tag nach der direkten Aufforderung von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon an Präsident Baschar al-Assad, die Gewalt zu beenden, tötete die Armee allein am Sonntag nach Angaben von Menschenrechtlern mindestens 52 Zivilpersonen.

Nur schon in der östlichen Provinzhauptstadt Deir al-Sur nahe der Grenze zum Irak seien 42 Menschen getötet worden, als Bulldozer und ein Dutzend Panzer begleitet von schwerem Maschinengewehrfeuer einrückten.

Nach Demonstrationen gegen die Herrschaft Assads setzte die Führung in Damaskus Menschenrechtlern zufolge in Dörfern nahe der Stadt Homs auch ultra-loyale Schabbiha-Milizen ein. Sieben Bewohner seien getötet worden, darunter ein zehnjähriger Junge.

Am Samstag rückten erneut Panzer und gepanzerte Fahrzeuge in die Oppositionshochburg Hama ein, wo allein in der vergangenen Woche nach Angaben von Menschenrechtlern rund 300 Zivilisten getötet worden waren.

Die humanitären Bedingungen in der eingekesselten Stadt seien sehr schlecht, sagte ein anonym bleibender Aktivist. Es gebe einen Mangel an Medikamenten, Säuglingsnahrung, Lebensmitteln und Benzin.

Ban spricht mit Assad

Nachdem sich Assad nach UNO-Angaben seit April einem Telefongespräch verweigert hatte, konnte Generalsekretär Ban am Samstag schliesslich mit dem Autokraten direkt sprechen. Dabei mahnte Ban den syrischen Herrscher, den Militäreinsatz gegen Zivilisten unverzüglich zu unterbinden.

Der UNO-Generalsekretär habe auch ein Ende der Massenfestnahmen verlangt, teilte die UNO in New York mit. Assad seinerseits habe auf die "hohe Zahl" getöteter Sicherheitskräfte und auf die jüngst angekündigten Reformen verwiesen.

Noch am Samstag stellte der syrische Aussenminister Walid al-Muallim "freie und transparente Wahlen" noch für dieses Jahr in Aussicht. Diese Wahlen würden in Syrien ein Parlament hervorbringen, das den Willen des Volkes vertrete, sagte er am Samstag an einem Treffen mit Botschaftern in Damaskus.

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