Obama: Tragödie um Gaza-Flotte bietet Chance für Friedensprozess
Washington - Als Reaktion auf den israelischen Militäreinsatz gegen die Gaza-Hilfsflotte hat US-Präsident Barack Obama gefordert, den festgefahrenen Nahost-Friedensprozess wieder in Gang zu bringen. Der Gazastreifen bleibt derweil abgeriegelt.
"Es ist nun wichtig, dass wir den Stillstand beenden und diese Tragödie als Chance begreifen", sagte Obama in einem CNN-Interview. Israel habe zwar berechtigte Sicherheitsbedenken wegen der Bedrohung durch die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas.
Die israelische Blockade des Palästinenser-Gebiets beeinträchtige aber die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Menschen dort erheblich. Obama bekräftigte zugleich seine Unterstützung für eine interne Untersuchung des Vorfalls mit internationaler Hilfe.
Bei der Erstürmung des Schiffkonvois waren am Montag neun Aktivisten getötet worden. Israels Vorgehen wurde international scharf kritisiert.
Die Regierung in Tel Aviv lehnte eine internationale Untersuchung ab. Aussenminister Avigdor Lieberman deutete allerdings zuletzt an, dass sich eine israelische Kommission mit Unterstützung ausländischer Beobachter der Sache annehmen könnte.
Rund 450 festgenommene Aktivisten kamen wieder auf freien Fuss und flogen am Donnerstag von Israel in die Türkei. Israel hat den Gazastreifen abgeriegelt, um die Hamas von Waffenlieferungen abzuschneiden.