NGOs überwachen Grenzregion zwischen Süd- und Nordsudan
Washington - Die von Hollywood-Schauspieler George Clooney mitgegründete Menschenrechtsgruppe Not On Our Watch (Nicht während unserer Wache) hat ein Projekt zur Überwachung der Grenzregion zwischen dem Nord- und dem Südsudan angekündigt.
Bei dem gemeinsam mit dem Internetkonzern Google, einem Büro den Vereinten Nationen und weiteren Menschenrechtsorganisationen ins Leben gerufene "Satellite Sentinel Project" sollen in Echtzeit Satellitenbilder aus der Konfliktregion auf mögliche Anzeichen eines sich anbahnenden Konflikts untersucht werden.
Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen für die Weltöffentlichkeit online nachlesbar sein. Not On Our Watch finanziert die Start-Phase des Projekts. Experten des Enough-Projekts und der Harvard Humanitarian Initiative analysieren die Bilder.
Sie suchen Hinweise auf Truppenbewegungen oder Bevölkerungsverschiebungen, die Hinweise auf Gewaltakte geben können. Die Ergebnisse werden vom Operational Satellite Program der UNO und von Google online verfügbar gemacht.
"Wir wollen, dass mögliche Kriegsverbrecher wissen, dass sie beobachtet werden, dass die Welt sie beobachtet", erklärte Clooney: "Kriegsverbrecher gedeihen in der Dunkelheit. Im gellen Licht der Medien ist es deutlich schwerer massenhaft Verbrechen zu begehen."
Manche Beobachter fürchten, eine Teilung des Landes nach dem geplanten Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudans am 9. Januar könnte einen neuerlichen Krieg zur Folge haben.
Die Abstimmung ist Teil eines Friedensvertrages aus dem Jahr 2005, der unter internationaler Vermittlung einen 21 Jahre langen Bürgerkrieg beendete. Damals kamen zwei Millionen Menschen ums Leben, vier Millionen wurden in die Flucht getrieben.