Nahezu zwei von fünf Betagten in Heimen leiden an Demenz
Neuenburg - Mehr als drei Viertel der Betagten in Heimen haben ein Gesundheitsproblem, fast zwei von fünf leiden an einer Demenz. Vier Fünftel sind bei Tätigkeiten im Alltagsleben eingeschränkt.
Dies geht aus einer neuen Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BSF) zum Gesundheitszustand und den Lebensbedingungen von betagten Personen in Institutionen (Alters- und Pflegeheimen) hervor. Rund 80'000 der über 65-jährigen Personen leben seit mindestens dreissig Tagen in einem Alters- oder Pflegeheim.
77 Prozent haben ein gesundheitliches Problem, das schon mindestens sechs Monate dauert. 39 Prozent sind demenzkrank und 26 Prozent leiden unter Depressionen.
Knapp die Hälfte der Heimbewohnerinnen und -bewohner leiden ferner unter Herz-Kreislaufproblemen und Bluthochdruck, ein Viertel an Rheumaerkrankungen und ein Fünftel an Diabetes. Ausserdem haben 13 Prozent bereits einen Schlaganfall erlitten und 6 Prozent leiden an Parkinson. Ein Viertel der Heimbewohnerinnen und -bewohner sind seh- oder hörbehindert oder beides gleichzeitig.
Die Erhebung zum Gesundheitszustand von betagten Personen in Institutionen wurde zwischen November 2008 und Oktober 2009 durchgeführt. Befragt wurden 3103 Personen, zwei Drittel Frauen, ein Drittel Männer. Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 83 Jahren.
Die Bewohnerinnen und Bewohnern erhalten insgesamt relativ regelmässig Besuche und Telefonanrufe von ihren Angehörigen (Freunde oder Familie): 55 Prozent werden mindestens einmal pro Woche besucht, 12 Prozent unter ihnen sogar täglich. Nur 2 Prozent bekommen weder Besuche noch Telefonanrufe.