Mit Bündner Nüssen: Nusstorte könnte noch bündnerischer werden
Chur - Die bekannte Bündner Nusstorte könnte mit Nüssen aus Graubünden noch ein Stück bündnerischer werden. Ein Studie ergab, dass der professionelle Anbau und die Verarbeitung von Walnüssen im Kanton wirtschaftlich möglich sind.
Was wohl nur wenigen bekannt ist: Die Nüsse in den Bündner Nusstorten werden grösstenteils aus den USA, aus Frankreich und Bulgarien importiert. Trotzdem stammen mehr als 80 Prozent der Zutaten für die Torte aus der Schweiz, wie alpinavera, die Vermarktungsplattform für Produkte aus dem Berggebiet, mitteilte.
Alpinavera räumt aber ein, es sei unbefriedigend, wenn gerade die namensgebende Zutat in der Nusstorte nicht aus der Schweiz und schon gar nicht aus Graubünden komme. Der Verein hat deshalb eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und prüfen lassen, ob es möglich wäre, den Walnussanbau in Graubünden rentabel zu betreiben.
Es wäre möglich, wie die Studie nun ergeben hat. Voraussetzungen sind, dass die Anbaufläche mindesten 20 Hektaren beträgt, mindestens 55 Tonnen Nüsse verarbeitet und die Investitionen mit einem hohen Anteil an Subventionen unterstützt werden.
Der Verkaufspreis pro Nusstorte würde sich allerdings um 14 Prozent erhöhen, was laut alpinavera für den Markt als verkraftbar erachtet wird: "Zumal das zusätzliche Verkaufsargument der Regionalität herangezogen werden kann."
Etwa 15 Landwirte sollen sich für den Betrieb einer Nussanlage interessieren. Und eine Umfrage bei Bäckereien ergab, dass sich eine Mehrzahl vorstellen könnte, Bündner Nüsse für Nusstorten, Birnbrote und Spezialbrote zu verwenden.
Demnächst sollen Bauern bestimmt werden, die den Walnussanbau betreiben wollen. Bis nächsten Frühling soll eine Businessplan vorliegen, auf dessen Grundlage die Finanzierung geprüft wird. Wenn alles rund läuft, wird im Herbst 2011 mit der Realisierung des Projekts begonnen, auf dass die Bündner Kalorienbombe zu 100 Prozent bündnerisch wird.