Miller übt heftige Kritik an FIS und erwägt Rücktritt
Ski alpin - Bode Miller nimmt wieder einmal seinen Lieblingsfeind ins Visier. Der Skistar aus den USA fährt schwere Geschütze gegen den Weltverband (FIS) auf.
Der Zorn des 34-Jährigen richtet sich gegen die von der FIS beschlossenen und ab der Saison 2012/13 gültigen Materialregulierungen. "Diese Limitierungen ruinieren unseren Sport. Die FIS behindert seit sieben Jahren die Entwicklung des alpinen Skisports", sagte Miller.
"Wir haben die Schlacht schon vor vielen Jahren verloren. Seit 2003 hat jede einzelne Regeländerungen der FIS unseren Sport Schritt für Schritt schlechter gemacht. Für uns Athleten, für die Skifirmen und für die Fans", erklärte der Super-Kombinations-Olympiasieger 2010, vierfache Weltmeister und zweifache Gesamtweltcup-Sieger.
Der Ärger über die FIS vermiest dem gleichermassen unberechenbaren wie genialen Skifahrer einmal mehr die Lust. "Ich liebe diesen Sport. Aber wenn ich ab kommender Saison so ein Material fahren muss, dann beende ich meine Karriere. Weil ich dann nicht mehr so skifahren kann, wie ich das gerne würde. Jeder Fan bekommt dann im Geschäft ein deutlich besseres Material, als unseres im Weltcup ist. Das ist doch nicht der richtige Weg", stellte Miller die Vorgehensweise der FIS schwer infrage.
Der Ansatz der FIS bei Länge und Breite der Ski zeige laut Miller klar und deutlich die Inkompetenz der FIS auf. "Wenn die FIS wirklich an der Sicherheit interessiert wäre, würde sie zu aller erst bei den Bindungen ansetzen", stellte Miller klar. Für Miller steht fest, dass der FIS sofort die Macht für weitere Regeländerungen hinsichtlich des Materials entzogen werden müsse.
Am liebsten würde der Allrounder am Sonntag beim Riesenslalom in Sölden mit altem, mittlerweile längst verbotenem Material antreten und der FIS dadurch einige Beweise vor den Kopf knallen. "Ich würde sicher um zwei Sekunden schneller als die Konkurrenz ins Ziel kommen. Danach würde ich disqualifiziert werden und könnte den Leuten dann einige Dinge erklären. Zum Beispiel, dass mit dem älteren und schnelleren Material das Verletzungsrisiko hier in Sölden um 85 Prozent geringer ist."