Militärjustiz ermittelt wegen "Taufritual" unter WK-Soldaten
Nach einem so genannten Taufritual in einem WK für Panzergrenadiere in Bure JU schaltet die Armee die Militärjustiz ein. Wie ein Video auf Blick.ch zeigt, ist es zu entwürdigenden Szenen gekommen. Die Vorkommnisse seien gravierend, sagte Armeesprecher Daniel Reist auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Das Taufritual für die neuen Panzergrenadiere der Kompanie 12/4 fand bereits am 20. September statt. Die neuen Grenadiere mussten unter anderem rohe Eier inklusive Schale herunterwürgen und Bier aus ihren Stiefeln trinken. Gemäss Blick.ch wurde den neuen Grenadieren auch befohlen, in Unterhosen das Abendessen zu servieren.
Wie Armeesprecher Reist sagte, hat der zuständige Brigadekommandant erst durch den Online-Bericht Kenntnis von dem Vorfall bekommen. Inwieweit der Kompaniekommandant, also der direkte WK-Verantwortliche, von der Taufe wusste oder sogar an dieser mitbeteiligt war, wird die Militärjustiz untersuchen. Eine entsprechendes Verfahren wird laut dem Armeesprecher diesen Dienstag eröffnet.
Eigentlich sind in der Panzerbrigade 1, zu welcher auch die betreffende Kompanie gehört, Rituale jeglicher Art verboten. In anderen Teilen der Armee werden sie toleriert, sofern sie nicht gesundheitsgefährdend, menschenverachtend, sexistisch oder rassistisch sind.
Nach den Worten von Armeesprecher Reist hat die Anzahl der Taufrituale in der Armee in den vergangenen Jahren abgenommen. Auch habe sich mehrheitlich durchgesetzt, dass keine erniedrigenden Sachen mehr gemacht würden. Dass eine Grenze überschritten werde, komme aber immer mal wieder vor, sagte Reist.