Militärjunta in Burma bereitet Freilassung von Suu Kyi vor
Rangun - Nach den Wahlen in Burma bereitet das Regime die Freilassung der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi vor. Die Sicherheitskräfte würden einen Sicherheitsplan für den kommenden Samstag vorbereiten, sagte ein Behördenvertreter am Mittwoch.
"Wir haben noch keine Anweisung von Vorgesetzten für ihre Freilassung", sagte der Regierungsvertreter über die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi. Für kommenden Samstag würden aber bereits Sicherheitspläne ausgearbeitet.
Ein anderer Behördenvertreter sagte, er gehe davon aus, dass eine Freilassung der Oppositionsführerin erst "in letzter Minute" entschieden werde. Suu Kyis Anwälte erklärten, sie erwarteten, dass ihre Mandantin am Samstag freikomme. Die Militärregierung hatte dies bereits Ende Oktober angedeutet.
Suu Kyis Hausarrest war im August vergangenen Jahres verlängert worden, am Samstag geht die Strafe offiziell zu Ende. Die Friedensnobelpreisträgerin hat die meiste Zeit der vergangenen 20 Jahre im Hausarrest oder in Haft verbracht.
Keine Bedingungen akzeptieren
Ihr Anwalt Nyan Win sagte am Mittwoch, es sei wahrscheinlich, dass die Militärjunta Bedingungen für Suu Kyis Freilassung stellen werde. So sei es in der Vergangenheit immer gewesen, aber sie sei nie darauf eingegangen.
Suu Kyis Nationale Liga für Demokratie (NLD) hatte 1990 die Wahlen gewonnen, die Militärführung hatte den Sieg aber niemals anerkannt und hinderte die NLD an der Regierungsbildung. Die NLD hatte im Vorfeld der Wahl am Sonntag zum Boykott des Urnengangs aufgerufen und wurde infolgedessen aufgelöst.
Internationale Organisationen und westliche Staaten kritisierten den vom Militär kontrollierten Wahlgang schon im Vorfeld als Farce. Das Militär erklärte am Dienstag, seine Partei Union der Solidarität und Entwicklung (USDP) habe bei dem Urnengang rund 80 Prozent der Sitze errungen. Ein offizielles Ergebnis lag am Mittwoch aber noch nicht vor.