Menschenrechtsorganisationen werfen Sudan Kriegsverbrechen vor
Menschenrechtsorganisationen werfen dem Sudan Kriegsverbrechen gegen die eigene Bevölkerung vor. Bei 13 Luftangriffen auf Menschen in den Nuba-Bergen im Bundesstaat Südkordofan seien mindestens 26 Menschen getötet worden.
Dies teilten die Organisationen Amnesty International und Human Rights Watch am Dienstag in London mit. Beide Organisationen hatten Beobachter in die Region geschickt.
Das unerbittliche Bombardement habe Männer, Frauen und Kinder getötet oder verstümmelt und Zehntausende vertrieben. Diese Menschen brauchten dringend Hilfe. Ganze Gemeinden könnten nicht mehr an ihre Felder und ihre Kinder nicht mehr ernähren, sagte Daniel Bekele, Afrika-Direktor von Human Rights Watch.
150'000 Menschen heimatlos
Nach Angaben von örtlichen Hilfsorganisationen sind bereits 150'000 Menschen heimatlos geworden. 5000 Menschen hätten bereits die Grenze zum Südsudan überschritten, auf der Suche nach einem Flüchtlingscamp.
"Die sudanesische Regierung will buchstäblich ihre Morde vertuschen und versucht, dem Rest der Welt keinen Einblick zu gewähren", sagte Donatella Rovera von Amnesty. Die internationale Gemeinschaft müsse aufhören, wegzuschauen.
Im Bundesstaat Südkordofan kämpfen Regierungs- und Oppositionstruppen gegeneinander. Der vom Internationalen Gerichtshof gesuchte Präsident Omar al-Baschir hat am 23. August einen Waffenstillstand ausgerufen.
Örtliche Hilfsorganisationen sagen nach Angaben von Amnesty, die Angriffe hätten dennoch nicht aufgehört. Auch die Amnesty-Beobachter berichteten von beinahe täglichen Luftangriffen aus Antonow-Flugzeugen auf Felder und Dörfer, ohne erkennbare militärische Ziele.