Mehr politisches Gewicht für neue Kommunikationsgewerkschaft
Bern - Die Gewerkschaft Kommunikation (GeKo) und die Comedia vereinen sich zur zweitgrössten Gewerkschaft innerhalb des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. Die neue Organisation soll ab 2011 den gewerkschaftlichen Anliegen in der Kommunikationsbranche mehr politisches Gewicht verleihen.
Die 48'000 Mitglieder starke neue Gewerkschaft erlaube es, Kampagnen besser zu führen, sagte Roland Kreuzer, Co-Präsident der Comedia auf Anfrage. Um etwa einen Gesamtarbeitsvertrag auszuhandeln, brauche es heute nicht nur Verhandlungen, sondern es sei auch nötig, über die Öffentlichkeit Druck zu machen.
Kreuzer wollte die Fusion nicht als Überlebensstrategie, sondern als "politische Strategie" bezeichnen. Mit dem Zusammengehen antworteten Comedia und GeKo auf den Strukturwandel in den Medien- und Kommunikationssektoren. Alle Personen, die in der Arbeitskette von der IT-Branche bis zu den Journalisten tätig seien, müssten unter einem Dach vereint sein.
Die GeKo und Comedia teilten viele Interessen, sagte GeKo-Zentralpräsident Alain Carrupt gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Die Gewerkschaften, die beide dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) angehören, hätten bereits gemeinsam Streiks bei der Zeitungs-Zustellorganisation Zuvo organisiert.
Die Zusammenarbeit in all den Bereichen funktioniere so gut, weil Comedia und die GeKo dieselbe gewerkschaftliche Philosophie verfolgten, erklärte Carrupt.
Durch das Zusammengehen soll die Präsenz in den Regionen verstärkt werden, wie der GeKo-Präsident und der Comedia-Co-Präsident ausführten. Die neue Gewerkschaft verfügt über 15 regionale Sekretariate.
Für eine definitive Personalplanung sei es noch zu früh, sagte Carrupt. Entlassungen seien aber nicht vorgesehen. Die Fusionstagung wird Ende 2010 stattfinden, die neue Gewerkschaft - derzeit noch namenlos - soll am 1. Januar 2011 aus der Taufe gehoben werden.