Luzern will mit Standesinitiative Killergames ächten
Luzern - Die Schweiz soll der Gewaltbanalisierung einen Riegel schieben. Der Luzerner Kantonsrat hat die Regierung mit einer Motion beauftragt, eine Standesinitiative auszuarbeiten, die die Jugendlichen vor Killergames schützen soll.
Jacqueline Mennel (SP) forderte mit ihrer Motion für solche Computergames nicht nur ein Herstellungsverbot, sondern auch ein Werbe-, Import-, Verkaufs- und Weitergabeverbot. Sie betonte, sie wolle nicht alle Computergames verbieten, sondern nur jene, in denen das Töten als Spielerfolg gelte und banalisiert werde. "Verbot bringt nichts"
Christian Graber (SVP) sagte, ein Schweizer Verbot bringe nichts, denn es sei ein Kinderspiel, Killergames im Internet herunterzuladen. Er sprach sich deshalb gegen die Standesinitiative aus.
Anders Andreas Hofer (Grüne). Er ist sich zwar auch bewusst, dass es ein Leichtes ist, sich ein Killergame im Internet zu besorgen. Die Gesellschaft dürfe deswegen aber nicht kapitulieren. Videogames brauchten Spielregeln, betonte er.
Unterstützung erhielt Mennel auch von Peter Bucher (CVP) und Angela Pfäffli (FDP). Die Gesellschaft müsse zu Gunsten der Kinder Verantwortung übernehmen, denn auch verantwortungsbewusste Eltern hätten nicht immer alles im Griff, sagte Pfäffli.
Regierungsrätin Yvonne Schärli unterstützte das Anliegen. Offen liess sie, ob die Standesinitiative gegen Killergames mit der Einschränkung brutaler Kampfsportarten verknüpft wird. Einen entsprechenden Vorstoss von Andreas Hofer (Grüne) hatte der Kantonsrat im März überwiesen.