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Lawine verschüttet über hundert pakistanische Soldaten

Dieser Inhalt wurde am 07. April 2012 - 21:48 publiziert
(Keystone-SDA)

Bei einem Lawinenunglück im Norden Pakistans sind am Samstag mindestens 135 Menschen verschüttet worden, die meisten von ihnen Soldaten. Die Lawine ging auf einen Militärstützpunkt in der Region Kaschmir an der Grenze zu Indien nieder, wie die Armee mitteilte.

Rettungskräfte suchten in einem Wettlauf gegen die Zeit mit Spürhunden und Helikoptern nach Überlebenden unter den Schneemassen. Mittlerweile gelang es nach Aussage eines Verantwortlichen der Sicherheitskräfte auch, schweres Gerät in die abgelegene Region zu bringen. Wegen Dunkelheit und schlechten Wetters mussten die Rettungsarbeiten am Samstagabend aber zunächst eingestellt werden.

Die Lawine ging am frühen Morgen auf das Hauptquartier eines Bataillons auf dem Siachen-Gletscher im Norden von Kaschmir nieder. Im staatlichen Fernsehen erklärte die Armee, die Schneemassen der Lawine erstreckten sich über ein Gebiet von einem Kilometer und hätten sich an der Unglücksstelle bis zu 25 Meter hoch aufgetürmt. Damit scheinen die Chancen auf eine Rettung gering.

Extreme Wetterbedingungen

Die Kaschmir-Region liegt zu Teilen in Pakistan und zu Teilen in Indien. Beide Seiten beanspruchen die Region für sich. Seit der Unabhängigkeit von Grossbritannien 1947 führten die beiden Atommächte zwei ihrer drei Kriege um Kaschmir.

Die Soldaten beider Länder sind in Höhen von bis zu 6700 Metern stationiert. In dem Gebiet herrschen oft extreme Wetterbedingungen. Erst im Februar waren mindestens 16 indische Soldaten von zwei Lawinen getötet worden.

Der Siachen-Gletscher gilt als das höchstgelegene Kampfgebiet der Erde. Im jahrzehntelangen Konflikt sind in Kaschmir mehr Soldaten durch das kalte Wetter ums Leben gekommen als durch Kampfhandlungen. Seit einer Waffenruhe 2003 ist es ruhig geblieben.

In einer Erklärung äusserte Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani sein Entsetzen über das Unglück. Es werde aber die hohe Kampfmoral der Soldaten nicht untergraben, sagte der Regierungschef.

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