Kommission für Migrationsfragen kritisiert einseitigen Blick
Bern - Unterdrückt, ungebildet und der Sprache unkundig: So werden Migrantinnen oft wahrgenommen und dargestellt. Die Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen (EKM) kritisiert dies. Die Stereotype sollten durchbrochen werden, fordert sie.
Natürlich sei das verbreitete Bild der Migrantin nicht einfach falsch, sagte EKM-Geschäftsführerin Simone Prodolliet vor den Medien in Bern. Doch es sei einseitig. Die Realität sei vielschichtiger. Dies sollte in den Integrationsdebatten berücksichtigt werden. Nur so könnten Potenziale gefördert werden.
Wie Migrantinnen in der politischen Debatte und in den Schweizer Medien dargestellt werden, haben Wissenschaftlerinnen der Universität Bern untersucht. Die Kommission für Migrationsfragen hat die Studie mit dem Titel "Frauen in der Migration" am Internationalen Tag der Migrantinnen und Migranten präsentiert.
Francis Matthey, der Präsident der Kommission, nahm anlässlich der Präsentation Stellung zum Minarett-Verbot. Die Kommission befürchte, dass die Stigmatisierung von Musliminnen und Muslimen zunehme, sagte er. Angst löse keine Probleme. Am 23. Januar will sich die Kommission mit Musliminnen und Muslimen treffen, um über mögliche Strategien zu diskutieren.