Jemens Präsident verlässt Spital in Riad - Erneut Kämpfe in Sanaa
Jemens Präsident Ali Abdallah Saleh hat nach mehr als zwei Monaten das Militärspital im saudischen Riad verlassen. Er war dort seit einem Angriff auf den Präsidentenpalast in Sanaa behandelt worden.
Saleh sei in eine Residenz gebracht worden, wo er eine Zeit der Rekonvaleszenz verbringen werde, teilte ein Vertreter der saudischen Regierung der Nachrichtenagentur AFP mit. Wie lange diese dauern werde, war unklar. Der umstrittene Präsident hatte Mitte Juli erklärt, er wolle "bald" in den Jemen zurückkehren.
Saleh war am 3. Juni bei einem Bombenangriff verletzt worden und zur Behandlung in ein Krankenhaus nach Saudi-Arabien gebracht worden. In den Tagen zuvor war der Machtkampf mit Stammesführern eskaliert.
Seit Januar fordert zudem die Oppositionsbewegung den Rücktritt des seit fast 33 Jahren regierenden Staatschefs. Derzeit führt Vize-Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi die Regierungsgeschäfte. Saleh trat am 7. Juli noch sichtlich gezeichnet von seinen Wunden erstmals wieder im Fernsehen auf.
In Jemens Hauptstadt Sanaa kam es am Samstagabend den zweiten Tag in Folge zu Zusammenstössen zwischen Salehs Streitkräften und Gefolgsleuten eines der mächtigsten Stammesverbände. Augenzeugen zufolge gab es heftige Schiessereien zwischen Soldaten und Anhängern des Al-Ahmar-Clans.
Dieser hatte sich auf die Seite der Gegner von Saleh geschlagen. In Tais, einer Hochburg des Protests, wurden beim Beschuss eines Stadtviertels durch Republikanische Garden eine Zivilperson getötet und drei verletzt.