Japanischer Justizminister tritt nach verbalem Ausrutscher zurück
Tokio - Nach einem missglückten Scherz über die angebliche Schlichtheit seines Postens hat der japanische Justizminister Minoru Yanagida unter dem Druck der Opposition seinen Rücktritt eingereicht.
Yanagida sagte am Montag in Tokio, er habe Regierungschef Naoto Kan um seine Entlassung gebeten. Dieser habe seiner Bitte entsprochen.
Yanagida hatte vor Anhängern in seinem Wahlkreis in Hiroshima gesagt, Justizminister zu sein sei "einfach", da er nur zwei Sätze im Kopf haben müsse. Wenn er im Parlament keine Antwort wisse, greife er auf eine der beiden folgenden Phrasen zurück: "Ich sehe davon ab, Einzelfälle zu kommentieren" und "Ich handle angemessen auf der Grundlage von Recht und Beweisen".
Die oppositionellen Liberaldemokraten hatten gedroht, wegen der Äusserungen einen Misstrauensantrag gegen Yanagida einzubringen. Der Justizminister entschuldigte sich mehrfach öffentlich, der Druck auf die in den Umfragen abgesackte Regierung war aber offenbar zu gross. In einer Erhebung sprachen sich 71 Prozent der Japaner dafür aus, dass Yanagida seinen Hut nehmen solle.