Irakischer Regierungschef Maliki fordert Neuauszählung der Stimmen
Bagdad - Angesichts des sich abzeichnenden äusserst knappen Wahlausgangs im Irak hat Ministerpräsident Nuri al-Maliki eine Neuauszählung der Stimmen gefordert. Dieser Schritt des Regierungschefs war erwartet worden. Maliki hatte ihn bereits angekündigt.
Maliki habe die Wahlkommission aufgerufen, sich zu den Forderungen der politischen Parteien im Land zu äussern, die Stimmzettel von Hand neu auszuzählen, hiess es in einer in Bagdad veröffentlichten Erklärung des Ministerpräsidenten. Unklar blieb, ob Maliki eine Neuauszählung für das ganze Land oder nur für einzelne Regionen verlangt hatte.
Bei den Parlamentswahlen liegen die Partei "Irakija" von Ex-Regierungschef Ijad Allawi und das Bündnis von Maliki fast gleichauf; zuletzt lag Allawis schiitisch-sunnitisches Bündnis Irakija knapp vor Malikis Rechtsstaatsallianz.
Allerdings hatte Maliki in mehr Provinzen die Nase vorn, als Allawi. Auf dem dritten Platz lag die religiös-schiitische Irakische Nationalallianz. Im Parlament zeichnete sich ein Patt ab.
Das Maliki-Lager hatte in ersten Ergebnissen lange vorne gelegen. Nachdem jedoch die "Irakija"-Partei die Führung übernommen hatte, warfen Anhänger Malikis der der Wahlkommission "Manipulationen" vor.
Sie kündigten an, eine Neuauszählung der Stimmen zu verlangen. Zuvor hatte Allawis Allianz die Kommission der Manipulation beschuldigt.
Die Iraker hatten am 7. März ein neues Parlament gewählt. Das offizielle Endergebnis soll erst Ende März nach der Prüfung aller Wahlbeschwerden feststehen. Es wird zudem mit einer langwierigen Regierungsbildung gerechnet.