IOM: Rekordzahl von einer Milliarde Menschen in Migration
Genf - Weltweit sind laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) rund eine Milliarde Menschen migriert. 214 Millionen von ihnen verliessen ihr Heimatland, während 700 Milliarden weitere innerhalb ihres Landes an einen andern Ort zogen.
"Noch nie haben so viele Menschen ihren Herkunftsort verlassen", erklärte William Lacy Swing, Generaldirektor der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Genf. Zu den Gründen dafür zählte er das Bevölkerungswachstum, die wirtschaftliche Globalisierung sowie bewaffnete Konlikte und Naturkatastrophen.
Mit Blick auf diese Bevölkerungsbewegung plädierte er dafür, verstärkt auf eine Integrationspolitik zu setzen, wie das etwa Japan mache, statt auf eine strengere Visavergabe. "Meine grösste Sorge ist es, dass die Staaten sich nur auf die Ausweisung von Einwanderen konzentrieren", sagte er.
Durch ein Schliessen von Landesgrenzen würden Einzelpersonen jedoch verstärkt Opfer von Menschenhändlern und der organisierten Kriminalität, warnte er. Viele Zielländer seien zudem auf die Arbeitskraft von Immigranten angewiesen.
Der IOM-Chef erinnerte daran, dass Migranten der Weltbank zufolge 2008 insgesamt 300 Milliarden Dollar in ihre Herkunftsländer überwiesen. Infolge der Wirtschaftskrise dürften die Überweisungen in diesem Jahr um rund 10 Prozent geringer sein.
Die IOM beschäftigt in Genf 190 Personen und verfügt ausserhalb der Schweiz über weitere 7000 Angestellte. Die Organisation hat ein Jahresbudget von 1,1 Milliarden Franken, 900 Millionen davon bezahlen Geberländer für bestimmte Projekte.