Hypo Real Estate mit Milliardenverlust in ersten neun Monaten
München - Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) schreibt weiter rote Zahlen. Das Münchner Institut hat im dritten Quartal unter dem Abschwung auf dem Immobilienmarkt gelitten und einen Fehlbetrag nach Steuern von 574 Mio. Euro eingefahren.
Seit Jahresbeginn sei der Verlust auf 1,71 Mrd. Euro angestiegen, teilte die HRE am Mittwoch mit. Besonders die Talfahrt der Märkte für gewerbliche Immobilien in Nordamerika und einigen Ländern Europas macht dem vor einem Jahr von Bund und Banken geretteten Institut zunehmend zu schaffen.
Die Zuführungen zur Kreditvorsorge wurden deshalb auf 1,89 Mrd. Euro aufgestockt. Die Bank halte aber an ihrer Prognose fest, frühestens ab 2012 wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Die Neuausrichtung des Konzerns mache gute Fortschritte, erklärte Vorstandschef Axel Wieandt.
Für den Staat, dem der Konzern seit dem Zwangsausschluss der letzten Aktionäre im Oktober vollständig gehört, bleibt die HRE eine grosse Belastung. Innerhalb eines Jahres hat die HRE Kapitalhilfen und Staatsgarantien von mehr als 100 Milliarden Euro erhalten.
Nun benötigt sie neuerlich bis zu zehn Milliarden Euro frisches Geld, um über die Runden zu kommen. Sechs Milliarden davon hat der Bund über seinen Bankenrettungsfonds schon zu Verfügung gestellt.