Hunderttausende feiern mit Paraden in Amsterdam und Stockholm
In Amsterdam haben am Samstag hunderttausende Menschen die 16. Homosexuellen-Parade des Landes gefeiert und für ihre Rechte demonstriert.
Rund 80 bunt geschmückte Boote fuhren die Grachten der niederländischen Hauptstadt entlang, die unter dem Motto "All Together Now!" ("Alle gemeinsam - Jetzt!") eine Woche lang die Gay Pride feierte. Die Parade für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transsexuelle endet am Sonntag.
Erstmals war auch das niederländische Verteidigungsministerium mit einem Boot vertreten, auf dem homosexuelle Soldaten in Uniformen zu Technomusik tanzten. Die Niederlande waren 2001 das erste Land weltweit, das die gleichgeschlechtliche Ehe einführte.
Auch in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gingen zehntausende Menschen bei einem Homosexuellen-Umzug auf die Strassen. Die Polizei sprach von 35'000 bis 50'000 Teilnehmern, unter denen auch uniformierte Soldaten und Polizisten sowie mehrere Minister der Regierung waren. Auch dort endet am Sonntag das einwöchige Gay-Pride-Festival unter dem Motto "Offenheit".
Schweiz zeigt Solidarität mit Tschechiens Homosexuellen
Nicht leicht haben es hingegen die Homosexuellen in Tschechien. Die Kontroverse um die für nächste Woche geplante Homosexuellen-Parade "Prague-Pride" hat ein diplomatisches Nachspiel. Die Botschaften von 13 Ländern in Prag, darunter die Schweiz, unterstützten in einer gemeinsamen Erklärung die Veranstaltung, die zuvor unter anderen der tschechische Präsident Vaclav Klaus kritisiert hatte.
"Wir bringen unsere Solidarität mit den Gemeinden der Lesben, Gays, Bisexuellen und Transsexuellen in der Tschechischen Republik zum Ausdruck. Wir unterstützen ihr Recht, eine friedliche und gesetzeskonforme Parade zu veranstalten, damit sie das Bewusstsein für die spezifischen Themen schärfen, die sie angehen", schrieben die Diplomaten in dem Text.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung unterstütze die Schweiz eine Minorität bei der Ausübung ihrer verfassungsmässigen Grundrechte und bei ihrem Streben nach gesellschaftlicher Akzeptanz, heisst es aus dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Bern.
Ausser der Schweizer Botschaft zählen zu den Signataren der gemeinsamen Erklärung die diplomatischen Vertretungen der USA, Belgiens, Kanadas, Dänemarks, Estlands, Deutschlands, der Niederlande, Norwegens, Österreichs, Spaniens, Schwedens und Grossbritanniens.