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Hundertausende protestieren in Frankreich wieder gegen Rentenreform

Dieser Inhalt wurde am 02. Oktober 2010 - 17:57 publiziert
(Keystone-SDA)

Paris - Hunderttausende Menschen haben am Samstag in Frankreich erneut gegen die Rentenreform der Regierung demonstriert. Die Organisatoren der landesweiten Proteste hatten rund 230 Kundgebungen angemeldet.
Die französischen Gewerkschaften hatten zu den erneuten Grosskundgebungen aufgerufen. Sie hofften auf bis zu drei Millionen Teilnehmer, nachdem am landesweiten Protesttag vor gut einer Woche nach Gewerkschaftsangaben ebenfalls rund drei Millionen Menschen auf die Strasse gegangen waren.
Die Polizei hatte allerdings von weniger als einer Million Teilnehmern gesprochen. Ein weiterer Streik- und Protesttag ist für den 12. Oktober angesetzt.
Mit Fahnen und Bannern zogen die Demonstranten am Samstag durch Paris, Marseille, Lille, Toulouse und andere Städte. In Clermont-Ferrand beteiligten sich Beschäftigte des Reifenherstellers Michelin an den Protesten, wie der Fernsehsender TF1 berichtete.
Streiks von Hafenarbeitern lähmten Frankreichs grössten Hafen Marseille weiter. Die Kritik an Liberalisierungen in der Branche mischt sich hier mit Protesten gegen die Rentenreform.
In einer Umfrage der kommunistischen Zeitung "L'Humanité" befürworteten mehr als 70 Prozent der Befragten die landesweiten Protesten.
Nun im SenatKern der umstrittenen Rentenreform, das Prestigeprojekt von Präsident Nicolas Sarkozy, ist die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 62 Jahre. Das Parlament verabschiedete das Projekt bereits.
Die Debatte im Senat beginnt am Dienstag. Der Senat signalisierte die Bereitschaft für Zugeständnisse in Einzelpunkten. Grundsätzliche Änderungen hat aber auch der Senat ausgeschlossen.
Wer mindestens 40,5 Jahre Beiträge gezahlt hat, kann derzeit in Frankreich bereits mit 60 Jahren die volle Rente kassieren. Diese Altersgrenze soll nun bis 2018 auf 62 Jahre angehoben werden.
Wer nicht genug Arbeitsjahre nachweisen kann, soll zudem künftig erst mit 67 die volle Rente bekommen. Bislang war dies bereits mit 65 Jahren möglich.
Die Gewerkschaften halten die Reform für ungerecht und ineffizient. Sie schlagen vor, das Loch in der Rentenkasse beispielsweise mit zusätzlichen Steuereinnahmen und einer Erhöhung des Arbeitgeberanteils bei den Sozialabgaben zu stopfen.

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