Human Rights Watch prangert Zustände im Kongo an
New York - Bei ihrer Mission in der Demokratischen Republik Kongo unterstützt die UNO nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) indirekt schwere Menschenrechtsverletzungen durch die kongolesische Armee.
In einem 183 Seiten umfassenden Bericht, den die Organisation in New York vorstellte, werden Massaker, Vergewaltigungen und gezielte Massentötungen von Zivilisten durch kongolesische Soldaten dokumentiert.
Da die UNO solche Einheiten der kongolesischen Armee unter anderem mit Essen und Benzin versorgten, würden schwere Straftaten unabsichtlich unterstützt. Die UNO müsse deshalb dringend mehr tun, um Zivilisten in der Krisenregion zu schützen.
Human Rights Watch forderte die UNO auf, eine Expertengruppe ins Leben zu rufen, die die Straftaten untersucht und weitere in Zukunft verhindert.
"Der Sicherheitsrat muss den UNO-Friedenstruppen in Kongo konkrete und klare Anweisungen geben", sagte Anneke Van Woudenberg von der Organisation. Grundsätzlich sei der Einsatz, bei dem unter anderem Zivilisten vor mordenden Rebellen-Truppen geschützt werden sollen, aber richtig und dürfe noch nicht beendet werden.
In wenigen Wochen steht eine Entscheidung über die Verlängerung der Mission an. Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, dass die etwa 19'000 Blauhelm-Soldaten weiterhin in dem afrikanischen Land bleiben müssten. Sollte es allerdings substanzielle Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen durch die Armee geben, müsse sofort gehandelt werden.
Der Bericht dokumentiert die Ermordung von mehr als 1400 Zivilisten im Kongo zwischen Januar und September 2009 sowie Vergewaltigungen und weitere schwere Menschenrechtsverletzungen.