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Hildebrand warnt Politik vor Alleingang bei Finanzmarktregulierung

Dieser Inhalt wurde am 04. Juni 2010 - 12:58 publiziert
(Keystone-SDA)

Interlaken - SNB-Präsident Philipp Hildebrand hat die Politiker vor nationalen Alleingängen bei der Finanzmarktregulierung gewarnt. Sie sollten der Versuchung widerstehen, nationale Initiativen zu lancieren, die zwar politisch vorteilhaft erschienen, aber nicht unbedingt auf eine Stärkung des Finanzsystems ausgerichtet seien.
"Es steht zu viel auf dem Spiel", sagte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) laut Redetext am Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken. Natürlich müssen man anerkennen, dass der Handlungsspielraum national eingeschränkt sei. Denn bei der Erarbeitung und Umsetzung der Regulierungsmassnahmen sei den Besonderheiten eines Landes Rechnung zu tragen.
"Doch wenn in den wichtigsten Finanzzentren der Kern der Agenda des Financial Stability Boards nicht umgesetzt wird, stehen wir am Ende mit leeren Händen da", sagte Hildebrand.
Es sei absolut entscheidend, dass der Fokus des Aufsichtsrechts auf die Massnahmen Kapital, Liquidität und Entschärfung der Problematik des "zu gross, um fallen gelassen zu werden" gerichtet bleibe. Auch auf internationaler Ebene sollte in diesen drei Kernbereichen der Reformagenda des Financial Stability Boards rasch eine Einigung erzielt werden. Dabei sei man auf der Zielgeraden.
Die Schweiz sei immer noch stark verwundbar durch Bankenkrisen, insbesondere durch Krisen der grossen Banken, sagte Hildebrand: "Aktuell summieren sich die Aktiva des Schweizer Bankensektors auf rund das Siebenfache des jährlichen Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP)."
Alleine die Bilanzen der beiden Grossbanken machten immer noch mehr als das Vierfache des Schweizer BIPs aus, sagte Hildebrand. Und dies, obwohl UBS und Credit Suisse ihre Bilanzsummen in den letzten zwei Jahren um rund 35 Prozent verkleinert hätten.
Wegen der extremen Verwundbarkeit der Schweiz wäre es unverantwortlich, hierzulande mit einer Reform der Regulierung zu warten, bis der internationale Prozess der Regulierung abgeschlossen sei, sagte Hildebrand.

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