Herber Rückschlag für Ölpest-Bekämpfung durch Hurrikan "Alex"
Bern - Der im Golf von Mexiko tobende Tropensturm "Alex" hat weiter an Stärke gewonnen und sich zum ersten Hurrikan der Saison entwickelt. Die Bemühungen zur Eindämmung der Ölpest im Golf von Mexiko haben dadurch einen herben Rückschlag erlitten.
Mit Sturmböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde stufte das US-Hurrikan-Zentrum den Tropensturm in die zunächst niedrigste Kategorie 1 ein. In der Nacht soll er texanisch-mexikanische Grenzgebiet auf Festland prallen - möglicherweise dann zu einem Hurrikan der Kategorie 2 erstarkt.
Die mit Hurrikan "Alex" einhergehenden starken Winde und hohen Wellen könnten die Bemühungen um die Eindämmung der Umweltkatastrophe deutlich behindern, auch wenn das Zentrum des Sturms an der Ölpest vorüberzog.
Schon Wellen von zwei Metern Höhe könnten das Ausbringen schwimmender Barrieren oder das Abschöpfen von Rohöl beeinträchtigen, wie die Küstenwache mitteilte. Noch im Laufe des Tages wurden 3,5 Meter hohe Wellen erwartet.
Ab einer Windgeschwindigkeit von 70 Kilometern pro Stunde könnte eine Evakuierung der Schiffe notwendig werden, die das Öl an der Unglücksstelle absaugen, wie der Chef der Küstenwache, Thad Allen, warnte.
Ausserdem könnte sich die Entsendung eines dritten Schiffes verzögern, mit dem endlich ein Grossteil der täglich in 1500 Meter Tiefe ausströmenden Ölmenge von bis zu 60'000 Barrel Öl aufgefangen werden soll. Derzeit können nur rund 25'000 Barrel abgesaugt werden.
Im Golf von Mexiko strömen täglich Millionen Liter Öl ins Meer, seit dort am 20. April die Bohrinsel "Deepwater Horizon" des britischen Ölkonzerns BP explodiert und kurz darauf gesunken war.
Ein Ausschuss des US-Senats hat derweil die Haftungsobergrenze für Schäden bei Öl-Bohrungen im Meer gekippt. Bislang mussten die Unternehmen für die Beseitigung von wirtschaftlichen und ökologischen Schäden bis zu einer Höhe von 75 Millionen Dollar haften.
Ölkatastrophe im Golf von Mexiko kostete BP bislang über 2,6 Milliarden Dollar.