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Heimatschutz will historische Weissenstein-Sesselbahn retten

Dieser Inhalt wurde am 25. Februar 2012 - 11:59 publiziert
(Keystone-SDA)

Der Schweizer Heimatschutz (SHS) wehrt sich gegen den Abbruch der historischen Sesselbahn auf den Solothurner Hausberg Weissenstein. Der SHS hat beim Bundesverwaltungsgericht eine Beschwerde gegen die vom Bund erteilte Konzession für eine neue 6er-Gondelbahn eingereicht.

Die Konzession des Bundesamtes für Verkehr (BAV) widerspreche dem Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz, teilte der SHS am Samstag mit. Die historische Anlage auf den Weissenstein sei ein Denkmal von nationaler Bedeutung.

Die alte "Sässeli"-Bahn war 1950 weltweit die erste kuppelbare Bahn überhaupt. Sie gilt als Zeitzeuge für die Schweizer Pionierleistungen in der Seilbahntechnik. Im November 2009 hatte die Sesselbahn des Typs Von Roll 101 ihren Betrieb eingestellt.

Gemäss Schweizer Heimatschutz müsste die Zerstörung der historischen Bahn als "fataler Fehlentscheid" eingestuft werden. Der Heimatschutz und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) sind die einzigen zwei Verbände, die gegen die BAV-Konzession von Ende Januar rekurrieren können.

Die SL verzichtete auf einen Rekurs. Es gebe "keine realistischen Chancen für einen formellen wie auch materiellen Beschwerdeentscheid", hatte der Verband am Freitag mitgeteilt.

Das Neubauprojekt der Seilbahn Weissenstein AG sieht für Investitionen von rund 12 Millionen Franken eine Seilbahn mit 6er-Kabinen auf den 1280 Meter hohen Solothurner Hausberg vor. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet.

Bahnbetreiber sind verärgert

Der Rekurs des Heimatschutzes löst Ärger aus. "Wir sind total enttäuscht und sehr verärgert", sagte Rolf Studer, Vizepräsident des Verwaltungsrates der Seilbahn Weissenstein AG, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Es sei ein "ideologischer Entscheid gegen die Region Solothurn". Die Bevölkerung stehe hinter dem neuen Bahnprojekt.

"Wir wollen kein Hollywood auf dem Berg. Wir wollen einfach, dass der Weissenstein erschlossen ist." Wer derzeit auf den Solothurner Hausberg will, muss mit dem Auto fahren. Der Postautobetrieb kann das Besucheraufkommen nicht bewältigen.

Verkauf der "Sässeli"-Bahn

Der Schweizer Heimatschutz und die Stiftung Seilbahn Weissenstein bekräftigten ihr Interesse am Kauf der alten Anlage "zu einem fairen Preis". Man würde den Sessellift umfassend restaurieren und im Interesse von Mensch und Natur wieder in Betrieb nehmen, hält der SHS in seiner Medienmitteilung fest.

Seilbahnexperten bestätigten laut Heimatschutz, dass für die Sesselbahn kein zwingender Grund zur Stilllegung bestehe. Zwar weise die Anlage nach heutigen Sicherheitsnormen Schwachstellen auf. Diese könnten jedoch behoben werden, ohne den historischen Wert der Anlage zu gefährden.

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