Güterzug in Vorarlberg entgleist - Arlbergstrecke bleibt gesperrt
Bern - Ein Auto-Transportzug der ÖBB ist in der Nacht in Vorarlberg aus bisher unbekannten Gründen entgleist. Der Lokführer wurde leicht verletzt, und die geladenen Autos wurden zum Teil demoliert. Die Arlbergstrecke bleibt für einige Tage gesperrt.
Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA meldete, entgleisten zwischen Hintergasse und Braz nahe Bludenz 10 von 16 Waggons eines 548 Meter langen Auto-Transportzugs. Dieser war aus Rumänien nach Frankreich unterwegs.
Mehr als 100 Autos verteilten sich in der Umgebung und wurden stark beschädigt. Auch wenn die Unfallursache noch nicht ganz geklärt sei, könne menschliches Versagen ausgeschlossen werden, teilte die ÖBB mit. Sie geht von einem Versagen der Bremsen aus, da der Zug in der Kurve mit 120 statt wie vorgeschrieben 60 km/h unterwegs war.
Ausser dem Lokführer wurden keine Menschen verletzt. Er erlitt einen Schock und wurde im Spital behandelt. Der Zug kam knapp vor einem Wohnhaus zum Stehen.
Der Unfallort glich laut der deutschen Nachrichtenagentur DPA einem Trümmerfeld: Der Zug völlig demoliert, umgeknickte Bahnleitungsmasten und beschädigte Autos des rumänischen Herstellers Dacia.
Der Gesamtschaden beträgt nach ÖBB-Angaben mehrere Millionen Euro. Die Aufräum- und Reparaturarbeiten würden noch Tage dauern. Laut SBB-Sprecher Reto Kormann düfte die Arlbergstrecke mindestens fünf Tage gesperrt bleiben.
Gemäss SBB-Angaben fallen die internationalen Züge zwischen der Schweiz und Österreich zwischen Bludenz und Landeck am Aarlberg aus. Es verkehren Bahnersatzbusse. Es muss rund eine Stunde mehr Reisezeit eingerechnet werden. Die Nachtzüge werden über München und Salzburg umgeleitet. Die Fahrzeit verlängert sich dadurch um zwei bis drei Stunden.