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Grosses Netzwerk von Arzneischmugglern entdeckt

Dieser Inhalt wurde am 08. April 2011 - 19:52 publiziert
(Keystone-SDA)

In Deutschland ist eines der grössten internationalen Netzwerke im Internethandel mit gefälschten und illegalen Medikamenten aufgeflogen. Mehr als 200'000 Bestellungen gingen auf das Konto der Täter.

Sieben mutmassliche Täter im Alter von 33 bis 61 Jahren seien in Untersuchungshaft, teilte die Potsdamer Staatsanwaltschaft und das Zollfahndungsamt Berlin am Freitag mit. Vorangegangen waren Razzien in Deutschland und der Tschechischen Republik.

Etwa 300 Zollbeamte durchsuchten mehr als 60 Objekte, 40 davon auf deutschem Boden. "Es waren nahezu alle Bundesländer und deren Zollämter involviert", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Gegen die mutmasslichen Haupttäter wurden Haftbefehle erlassen, gegen weitere Verdächtige wird ermittelt. Bei den Razzien wurden Pillen und Daten sichergestellt - aber auch Geld, luxuriöse Autos und Unterhaltungselektronik.

Die Arzneischmuggler sollen vor allem den illegalen Handel mit gefälschten Potenzmitteln der Marken Viagra, Cialis und Levitra organisiert haben. Beliefert wurden hauptsächlich Kunden im deutschsprachigen Raum.

Hochprofessionelles Vorgehen

Der Vertrieb erfolgte vor allem von der Tschechischen Republik und von Deutschland aus. Dabei wurde laut Behörden ein weltweit verzweigtes Netzwerk von Briefkastenfirmen organisiert. Die gesamte Abwicklung von Kundenwerbung über Bestellung bis zur Bezahlung lief den Behörden zufolge über das Internet.

Dabei gingen die Täter hochprofessionell vor: Neue Kunden wurden nur über Webmaster der Bande angeworben. Diesen wurde dann eine "diskrete Abwicklung durch Versand aus dem Inland - ohne Zollprobleme" versprochen. Die Bezahlung erfolgte über ein eigenes Online-System.

Die Gelder landeten auf Konten in Prag und auf Zypern. "Wir gehen davon aus, dass diese der Verschleierung dienten", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Nach einem Bericht der "Welt" nahmen die Betrüger in den vergangenen zwei Jahren mehr als 18 Millionen Euro ein. Die konkrete Summe wollte der Sprecher nicht bestätigen. Er sprach jedoch von einem Umsatz "im zweistelligen Millionenbereich".

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