Gotthard-Bandkollegen trauern um Steve Lee
Zürich - Zum ersten Mal nach dem tragischen Unfalltod des Gotthard-Sängers Steve Lee haben sich am Dienstag seine Mitmusiker in Zürich an die Öffentlichkeit gewandt: "Dies ist ein ganz schwerer Schicksalsschlag für unsere Band", sagte Bassist Marc Lynn. Das Geschehene sei "brutal, unerklärlich, sinnlos."
Sichtlich bewegt traten am Dienstagabend die Band-Kollegen und die Lebenspartnerin des Gotthard-Frontmanns, Brigitte Voss-Balzerini, vor die Medien. Erst wenige Stunden zuvor waren sie und Lynn mit der Biker-Gruppe aus den USA zurückgekehrt, mit der auch Steve Lee unterwegs gewesen war.
Was sie neben dem immensen Verlust am meisten beschäftige sei, dass sie fünf Sekunden vor dem Unfall noch neben Steve gestanden habe, sagte Voss-Balzerini. Dann habe sie einen Schritt um den Töff herum gemacht und schon sei Steve durch die Luft geflogen.
Dass nur Steve vom Unfall direkt betroffen war, sei für alle 21 Überlebenden unerklärlich, ergänzte Lynn. Fünf Töffs seien zertrümmert gewesen, doch unter den restlichen Gruppenmitgliedern habe es keinen einzigen Verletzten gegeben.
Natürlich wollten die Fans jetzt wissen, wie es mit Gotthard weitergehe, sagte Schlagzeuger Hena Habegger. Doch für die Gruppe sei dies jetzt nicht die dringendste Frage. Die Band habe bisher gerade einmal eine Stunde Zeit gehabt, sich auszutauschen. Nun gelte es, Steves Tod zu verarbeiten. Dann werde man weitersehen.
Steve Lee war am 5. Oktober bei einem unverschuldeten schweren Verkehrsunfall in der Wüste von Nevada ums Leben gekommen. Der 47-Jährige befand sich auf einer zweiwöchigen Motorradtour, mit der er sich einen lange gehegten Traum erfüllen wollte.
Am Sonntag findet ab 10 Uhr auf dem Gotthardpass beim Hospiz eine Gedenkfeier für den verstorbenen Rocksänger statt. Erwartet werden neben Bandmitgliedern, Angehörigen und Gotthard-Geschäftspartnern auch Fans. Gegen 13 Uhr werden dann zwei Kapuzinermönche eine Gedenkrede auf Italienisch und Deutsch halten.