Navigation

Gläubiger geben grünes Licht für Insolvenzende

Dieser Inhalt wurde am 21. Dezember 2010 - 15:20 publiziert
(Keystone-SDA)

Göppingen - Der Modelleisenbahnhersteller Märklin lässt nach einer Schrumpfkur die Insolvenz hinter sich und soll nun aus eigener Kraft weiter gesunden. Mit 99,8 Prozent stimmten fast alle der vertretenen Gläubiger am Dienstag für den Insolvenzplan von Insolvenzverwalter Michael Pluta.
"Der greift sofort, weil wir 33 Millionen Euro an die Gläubiger auszahlen", sagte Pluta in Göppingen. Das Geld stamme aus Erträgen der vergangenen zwei Jahre.
Das Unternehmen stehe gut da, sagte der noch amtierende Geschäftsführer Kurt Seitzinger. Zwar werde man 2010 nicht ganz den angepeilten Umsatz von 115 Mio. Euro erreichen, dafür aber laut Pluta einen operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 9 Mio. Euro einfahren. Zum Nettogewinn machten beide keine Angaben. 2009 lagen die Erlöse bei rund 111 Mio. Euro und Märklin schrieb operativ schwarze Zahlen.
Ursprünglich hatte Pluta das Unternehmen nach der im Februar 2009 angemeldeten Insolvenz an einen Investor verkaufen wollen. "Man muss den Patienten aber erst heilen und restrukturieren, bevor man ihn dann verkauft", sagte der Insolvenzverwalter. "Faktisch gehört Märklin jetzt den Gläubigern", sagte Pluta. Juristisch vertrete er als Treuhänder weiter deren Forderungen.
Vor allem BankenMit den 33 Mio. Euro Sofortausschüttung werden von den insgesamt rund 1350 Gläubigern vor allem die Banken bedient. Die Kreissparkasse Göppingen, die BW-Bank und Goldman Sachs forderten als Hauptgläubiger rund 61 der insgesamt 93 Mio. Euro. Sie erhalten rund 27 Mio. Euro. Sie sind sogenannte besicherte Gläubiger, ihre Forderungen sind etwa mit Gebäuden oder Produkten abgesichert.
Die unbesicherten Gläubiger, viele Firmen oder Privatpersonen mit kleineren Forderungen an den Spielzeughersteller, erhalten zunächst nur rund zehn Prozent ihres Geldes - rund 2,5 Mio. Euro.
Rund 3 Millionen Euro der Ausschüttung werden für den Sozialplan eingesetzt. Rund 430 Stellen musste Märklin abbauen. Heute beschäftigt der Modelleisenbahnproduzent noch rund 1000 Mitarbeiter.

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.