Gewinn der Allianz Suisse dank Verkäufen verdreifacht
Die Schweizer Tochter des deutschen Versicherungsriesen Allianz hat im vergangenen Jahr mit 565,5 Mio. Fr. fast dreimal so viel Gewinn eingefahren wie 2009. Grossbrände haben aber die Schadenbilanz verschlechtert.
Der Gewinnsprung hänge stark mit dem Verkauf der Töchter Alba und Phenix zusammen, berichtete der Versicherer am Mittwoch. Beim operativen Gewinn legte die Allianz Suisse um 5,2 Prozent auf 306,7 Mio. Fr. zu. Die Prämieneinnahmen stiegen dank der beruflichen Vorsorge (BVG) um 1,8 Prozent auf 3,82 Mrd. Franken.
Mehrere Grossbrände belasteten aber die Schadenbilanz im Sachgeschäft. Pro eingenommenem Prämienfranken musste Allianz Suisse rechnerisch 95,1 Rappen für Zahlungen und administrative Kosten aufwenden (Combined Ratio). Im Vorjahr war der Wert mit 93,1 Rappen etwas günstiger für den Versicherer.
Als grosses Plus wertet der Versicherer seine starke Kapitalbasis. Den Swiss Solvency Test, das neue und strengere Vorschriftenwerk für die Mittelausstattung der Schweizer Versicherer, besteht Allianz Suisse nach den Worten von Unternehmenschef Manfred Knof spielend. Dies flösse auch den Kunden mehr Vertrauen ein.
Neue Produkte
Laut Knof hat die Gesellschaft die Folgen der Finanzkrise gut gemeistert. Allerdings erwies sich das BVG-Geschäft, wo die Prämien um 8,2 Prozent auf 1,64 Mrd. Fr. stiegen, im vergangenen Jahr als einziger wirklicher Wachstumstreiber. Im Geschäft mit Einzel-Lebensversicherungen war das Prämienvolumen um 11,7 Prozent auf 430 Mio. Fr. deutlich rückläufig, während es im Sachgeschäft bei 1,75 Mrd. Fr. praktisch stagnierte.
Neues Logo
Der Versicherer hat schon Ende 2010 bekannt gegeben, dass er bis Ende Jahr sein Logo von "Allianz Suisse" zu schlicht "Allianz" ändert. Das Unternehmen behält aber seinen alten Namen. Der Münchner Allianz-Konzern hat die heutige Schweizer Tochter 2003 unter anderen aus den Berner Versicherungen und der Eliva geformt.