Fünf Tote bei Anschlag auf Militärbus in Istanbul
Istanbul - In Istanbul sind bei einem Bombenanschlag auf einen Militärbus fünf Menschen getötet worden - darunter ein 17-jähriges Mädchen. Der ferngezündete Sprengsatz detonierte nahe eines Wohnheims der Armee im Viertel Halkali, wie die Nachrichtenagentur Anatolien meldete.
Die drei anderen Opfer waren demnach Offiziere. Nach Angaben des Provinzgouverneurs wurden fast ein Dutzend Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer. "Das ist ein Terroranschlag mit einem eindeutigen Ziel: zu spalten sowie Spannungen und Verzweiflung zu schaffen", sagte er.
Zu dem Attentat bekannten sich die "Freiheitsfalken Kurdistans" (TAK), eine Untergruppe der verbotene Kurdischen Arbeiterpartei PKK.
Die Tat sei Vergeltung für Angriffe der türkischen Armee und für einen ungerechten Krieg gegen die Kurden, erklärten die "Freiheitsfalken Kurdistans" auf einer Internetseite. Sie kündigten an, ihre Angriffe noch zu verstärken.
In den vergangenen Tagen haben Kämpfe zwischen der Armee und der kurdischen Untergrundorganisation im Südosten der Türkei und entlang der Grenze zum Irak an Heftigkeit zugenommen. Binnen weniger Tage gab es dabei mindestens 18 Tote. Rund 600 türkische Soldaten waren bis zu drei Kilometer tief auf irakisches Gebiet vorgedrungen, um dort die PKK zu bekämpfen.
Seit Ausbruch des bewaffneten Konfliktes zwischen den Rebellen und der türkischen Armee 1984 sind rund 45'000 Menschen ums Leben gekommen. Die ursprüngliche Forderung nach einem unabhängigen Kurdenstaat hat die Gruppe inzwischen aufgegeben. Jetzt ist es ihr Ziel, eine Heimat für Kurden im Südosten des Landes zu errichten.
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte, seine Regierung werde keinen Ausnahmezustand ausrufen, den Terror aber bekämpfen. "Wir werden uns der Gewalt nicht beugen", sagte er in Ankara vor Abgeordneten seiner islamisch-konservativen Regierungspartei AKP. Er bekannte sich zugleich zu seiner Initiative zur friedlichen Beilegung des Kurdenkonflikts.