Früherer uruguayischer Diktator Bordaberry stirbt im Hausarrest
Der frühere uruguayische Diktator Juan María Bordaberry ist am Sonntag im Alter von 83 Jahren gestorben. Dies bestätigten Familienkreise in Montevideo. Der Ex-Staatschef verbüsste wegen Menschenrechtsverbrechen eine Freiheitsstrafe unter Hausarrest.
Bordaberry war im März 1972 durch eine demokratische Wahl an die Macht gelangt. Doch 1973 löste er mit Hilfe des Militärs das Parlament auf, berief Vertreter der Streitkräfte in die Regierung, setzte die Bürgerrechte ausser Kraft und verbot die Gewerkschaften. Die Militärs stürzten ihn drei Jahre später und regierten bis 1985.
Der streng katholische und tief konservative Politiker wurde im November 2006 im Zuge von Ermittlungen zur Ermordung von drei Oppositionellen in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires festgenommen.
Im Januar 2007 wurde Bordaberry jedoch wegen Gesundheitsproblemen entlassen und stand seitdem unter Hausarrest. Im März 2010 wurde er wegen "Verstosses gegen die Verfassung", der Verschleppung von neun Oppositionellen und der Ermordung von zwei weiteren politischen Gegnern zu dreissig Jahren Haft verurteilt, die der ebenfalls unter Hausarrest antreten durfte.
Sein Sohn Pedro Bordaberry ist seit Jahren in der Politik engagiert. Im November 2009 kam er bei der Präsidentschaftswahl auf den dritten Platz.