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Frankenkurs und Schlammschlacht in der internationalen Presse

Dieser Inhalt wurde am 10. Januar 2012 - 13:39 publiziert
(Keystone-SDA)

Der Rücktritt von Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand beschäftigt auch ausländische Medien. Während sich einige Zeitungen mit den Folgen für den Finanzplatz Schweiz beschäftigen, sehen deutsche Medien vor allem die politische Dimension des Skandals.

"Populisten jubilieren", titelt etwa "Spiegel Online". Allein der Verdacht habe Hildebrands Gegnern eine Angriffsfläche geboten. Diese hätten die Konservativen genutzt, um "einen Mann auszuschalten, der mit seinem Namen für eine scharfe Grossbankenregulierung stand". Dabei hätten sie wichtige Grundsätze über den Haufen geworfen, die sie selbst immer wieder hochhielten. Das Bankgeheimnis zum Beispiel.

Auch "Zeit online" sieht Hildebrand als Opfer einer Kampagne. Die von Christoph Blocher und der "Weltwoche" erhobenen vorwürfe hätten sich zunehmend als haltlos erwiesen. Sei aber ein Zweifel einmal geweckt, könne man ihn nie mehr ganz ausräumen. Da die SVP und Blocher ihre Kampagne nicht beendeten, habe Hildebrand die Reissleine gezogen.

Die meisten anderen Blätter befassen sich mit den wirtschaftlichen Folgen des Rücktritts. "Der abrupte Abgang von Hildebrand weckt Zweifel an der Fähigkeit der Zentralbank die im September 2011 festgelegte Wechselkurs-Untergrenze von 1,20 Franken für einen Euro aufrecht zu erhalten", schreibt etwa das "Wall Street Journal" in seiner Online-Ausgabe.

Auch der französische "Figaro" sieht die Glaubwürdigkeit des Finanzplatzes Schweiz wegen der Frankenaufwertung vom Montag gefährdet. Die "Financial Times" relativiert den Kursausschlag jedoch: Der Franken sei wieder gefallen, als die SNB die Fortsetzung ihrer Währungspolitik angekündigt habe. Die britische Zeitung sieht die Kursuntergrenze darum nicht in Gefahr.

Für die "New York Times" kommt Hildebrands Rücktritt als Überraschung, nachdem der Bankrat den Nationalbankpräsidenten noch letzte Woche gestützt habe. Die französische "Libération" ortet "Bestürzung" in der Schweizer Finanzwelt und sieht im Abgang Hildebrands gar eine Flucht.

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