Foxconn will nach Suiziden kein Geld mehr an Hinterbliebene zahlen
Taipeh - Der weltweit grösste Elektronikhersteller Foxconn will keine Entschädigungen mehr an Hinterbliebene von Mitarbeitern in China zahlen, die Selbstmord begangen haben. Das teilte das taiwanesische Unternehmen in Taipeh mit.
Die Entscheidung ist den Angaben zufolge Teil einer Initiative, in deren Rahmen Foxconn unter anderem die Löhne seiner Beschäftigten deutlich erhöht und Hinterbliebenen Trauerdienste anbot.
Chinesischen Medienberichten zufolge hatte das Unternehmen Hinterbliebenen bis zu 100'000 Yuan (rund 16'800 Franken) gezahlt. Das Unternehmen selbst erklärte, die Zahlungen seien individuell festgelegt worden. Beobachter hatten spekuliert, einige Arbeiter könnten sich umgebracht haben, um Zahlungen für ihre Verwandten zu erhalten.
In dem Werk des IT-Herstellers in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen hatten sich seit Beginn des Jahres zehn Mitarbeiter das Leben genommen, ein elfter in einem Werk im Norden Chinas. Arbeitsrechtler machten für die Suizide schlechte Arbeitsbedingungen bei niedrigen Löhnen verantwortlich.
Die Selbstmorde schürten bei den Verantwortlichen Angst vor sozialen Unruhen. China konnte bislang vor allem aufgrund seiner niedrigen Löhne als Wirtschaftsstandort auftrumpfen.