Flughafen Zürich testet neuen Sicherheitsscanner
Zürich - Am Flughafen Zürich wird in den kommenden sechs Wochen erneut ein Sicherheitsscanner getestet. Anders als sogenannte "Nacktscanner", die vor anderthalb Jahren europaweit Diskussionen auslösten, wird der Privatsphäre des Passagiers mit dem neuen Modell stärker Beachtung geschenkt.
So sind bei dem aus den USA stammenden Gerät des Typs L-3 ProVision ATD die Körperkonturen des Passagiers nicht sichtbar. Nach dem rund zweisekündigen Scan wird am Kontrollbildschirm lediglich ein Körperpiktogramm angezeigt. Dafür werden die Stellen, an denen sich Gegenstände jedwelcher Art befinden, mit einem Balken markiert.
Trägt ein Fluggast indes keinerlei Gegenstände auf sich, erscheint grün die Aufschrift "OK" und er darf ohne weitere Körperkontrolle passieren, wie Ernst Schlecht, Sicherheitsschef des Flughafens, vor den Medien erklärte.
Allerdings sollte ein Deo verwenden, wer die Scanner-Kabine betritt. Eine Mediendemonstration machte nämlich klar, wie genau der Scanner, der laut Schlecht bereits Gegenstände mit einer Grösse von wenigen Millimetern zu erkennen vermag, arbeitet: So wurde selbst ein unter den Achseln leicht schwitzender Mann entlarvt.
Hier liegt jedoch der Vorteil des Sicherheitsscanners gegenüber den herkömmlichen Metalldetektoren: So werden nicht nur metallische Stoffe, sondern auch Flüssigkeiten, beispielsweise Flüssigsprengstoff erkannt.
Zudem sei das Gerät, das in den USA sowie in verschiedenen europäischen Ländern bereits getestet wurde, "aus heutiger Sicht gesundheitlich unbedenklich", sagte Schlecht weiter. Der Scanner funktioniere auf der "harmlosen Millimeter-Wellen-Technologie". Die Strahlungsdichte sei mehr als 1000 Mal geringer als jene eines Mobiltelefons.
Billig ist der L-3 ProVision indes nicht. Laut Schlecht kostet ein Exemplar "weit über 100'000 Franken". Sollte er am Flughafen Zürich jemals flächendeckend eingeführt werden, wären 50 Stück davon nötig.