Flüchtlingskrise in Usbekistan gemäss UNHCR vorüber
Andischan - Die nach den Unruhen in Kirgistan entstandene Flüchtlingskrise im Nachbarland Usbekistan ist nach Ansicht der UNO vorüber. Die grosse Mehrheit der aus Kirgistan geflohenen Angehörigen der usbekischen Volksgruppe seien inzwischen in ihre Heimat zurückgekehrt.
Über 75'000 Angehörige der usbekischen Volksgruppe waren aus Kirgistan geflohen. Dies sagte der Vertreter des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR Peter Nicolaus bei einem Besuch der Stadt Andidschan im Fergana-Tal unweit der Grenze zu Kirgistan.
Damit bestätigte das Hilfswerk die Angaben der kirgisischen Regierung, die bereits am Wochenende erklärt hatte, dass alle Flüchtlinge nach Kirgistan zurückgekehrt seien. Die Hilfslieferungen werden nun in den Süden Kirgistans umgeleitet, wo tausende Menschen aufgrund der Kämpfe obdachlos wurden.
Mitte Juni waren im Süden der einstigen Sowjetrepublik Auseinandersetzungen zwischen Kirgisen und der usbekischen Minderheit eskaliert. Dabei kamen nach offiziellen Angaben mehr als 275 Menschen ums Leben. Die kirgisische Übergangsregierung schätzt die Opferzahl jedoch zehnmal höher ein.