Flamingos sind in die neue Südamerika-Anlage im Zoo Zürich gezogen
Der Zoo Zürich hat am Mittwoch die neue Südamerika-Anlage eingeweiht. Die ersten Bewohner der sogenannten Pantanal-Anlage sind die Chile-Flamingos.
Seit der Eröffnung des Zürcher Zoos im Jahr 1929 begrüssten beim Eingang Flamingos die Zoo-Besucherinnen und Besucher. Nun ist das Gehege leer - einzig zwei Gänse watscheln herum. Was nun mit dem freien Platz geschieht, ist noch offen.
Für die Flamingos war der Platz beim Eingang nicht ideal. Der Druck vom Publikum sei zu gross gewesen, sagte Zoo-Direktor Alex Rübel am Mittwoch vor den Medien. Der Zoo Zürich hatte bei den Flamingos schlechte Bruterfolge. Auch das Abschirmen des Bereichs nützte nichts.
Die Flamingos sind nun die ersten Bewohner der neuen Südamerika-Anlage "Pantanal". Die Anlage ist dem Sumpfgebiet Pantanal südlich des Amazonas nachempfunden. Ein Wasserfall plätschert, ein Brücklein führt durch die Anlage und vom Grau des Himmels hebt sich das Rosa der Flamingos ab.
Die 49 Vögel stehen schön hinter dem spiegelnden Wasser beieinander - perfekt für ein Gruppenfoto. Später wagt sich ein einziger ins seichte Wasser. Die anderen stolzieren auf ihren dünnen Beinen umher.
Robuste Tiere
So filigran sie auch aussehen, Flamingos sind doch recht robust, wie Rübel weiter ausführte. Chile-Flamingos leben in Südamerika bis auf 4500 Metern über Meer und überwintern bei nächtlichen Temperaturen von bis zu minus 30 Grad.
Damit sie bei solchen Temperaturen nicht zuviel Wärme verlieren, stehen sie auf einem Bein. Auch das Einklappen des Halses vermindert die Oberfläche und somit die Wärmeabstrahlung.
Das Rosa der Flamingos hängt mit ihrer Nahrung zusammen. Sie filtern aus dem Wasser kleine Krebse, Mückenklarven, Ringelwürmer und Algen. Vor allem in den planktonischen Algen sind rote Farbstoffe enthalten. Diese Pigmente lagern die Vögel in Haut und Federn ein. Ohne diesen Zusatz wären sie weiss.
Die neue Flamingo-Anlage wurde mit dem Erlös von 940'000 Franken aus dem Zoofäscht 2010 finanziert.