EZB hält Leitzins im Euro-Raum bei 1,0 Prozent
Frankfurt - Der Leitzins im Euro-Raum bleibt auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. Das entschied die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Ratssitzung am Donnerstag in Frankfurt.
Der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld verharrt wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise und des geringen Preisdrucks seit Mai 2009 auf diesem Niveau.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet wollte die Gründe für den Beschluss und die wirtschaftliche Lagebeurteilung der Währungshüter um 14.30 Uhr vor der Presse erläutern. Ausserdem dürften die massiven Haushaltsprobleme Griechenlands und weiterer Länder in der Euro-Zone Thema werden.
Die EZB vertrat zuletzt die Auffassung, dass sie erst dann über eine Unterstützung des grössten Schuldensünders im Euro-Raum nachdenken sollte, wenn Athen selbst alles getan hat, was aus eigener Kraft möglich ist.
Obwohl das tiefe Konjunkturtal in vielen Euro-Ländern inzwischen durchschritten ist, rechnen Ökonomen erst in der zweiten Jahreshälfte mit einer Leitzinserhöhung. Denn noch sind die Konjunkturaussichten unsicher und das Wachstum wird weitgehend durch staatliche Pakete und eine expansive Geldpolitik getragen.