Navigation

Explosionen und Gefechte überschatten "Friedens-Dschirga" in Kabul

Dieser Inhalt wurde am 02. Juni 2010 - 11:29 publiziert
(Keystone-SDA)

Kabul - Der Auftakt der afghanischen "Friedens-Dschirga" ist trotz strengster Sicherheitsvorkehrungen von Raketenangriffen und Gefechten überschattet worden. Nur 150 Meter entfernt vom Zelt mit den 1600 Teilnehmern der Ratsversammlung schlug eine Rakete ein.
Präsident Hamid Karsai hatte die Versammlung in Kabul kurz zuvor nach einer Ansprache in einem gepanzerten Konvoi verlassen. Eine zweite Rakete explodierte etwas weiter entfernt.
Während Karsais Eröffnungsrede war es zu einer ersten schweren Detonation östlich des Veranstaltungsortes gekommen. Der Präsident rief die Delegierten zur Ruhe auf und setzte seine Ansprache unbeirrt fort.
Mindestens zwei weitere Explosionen waren kurz darauf mehrere Kilometer südwestlich des Zeltes zu hören. Dort kam es auch zu Maschinengewehrfeuer, das andauerte. Helikopter kreisten über dem Ort der Gefechte.
Der Bildungsminister und Vorsitzende der Dschirga-Kommission, Faruk Wardak, sagte vor den Delegierten, drei Selbstmordattentäter in traditionellen Burka-Gewändern hätten sich in einem Haus in der Nähe des Versammlungsortes verschanzt gehabt. Sie hätten eine Panzerfaust abgeschossen.
Zwei der Angreifer seien getötet, der dritte festgenommen worden. "Die Lage ist hundertprozentig unter Kontrolle der afghanischen Sicherheitskräfte." Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.
Karsai appellierte in seiner Eröffnungsrede an die Taliban, die Waffen niederzulegen. "Ich rufe Dich wieder dazu auf, mein Bruder, mein lieber Talib, kehre zurück. Dies ist Dein Land."
Gespräche mit dem Terrornetz Al-Kaida schloss Karsai aus. Den Forderungen der Taliban, vor Verhandlungen müssten die ausländischen Truppen Afghanistan verlassen, erteilte der Präsident eine klare Absage.
An die Adresse der Delegierten gewandt sagte Karsai, er hoffe, dass sie nach den drei Verhandlungstagen eine hoffnungsvolle Nachricht an das Volk hätten. Die Delegierten wollen in Kabul den Grundstein für eine Aussöhnung mit den Taliban legen.

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.