ETA für Polizistenmord nahe Paris verantwortlich
Paris - Für den Tod eines Polizisten bei einer Schiesserei nahe Paris ist laut der französischen Regierung die baskische Untergrundorganisation ETA verantwortlich. Mehrere Beweise stützten diese Annahme "sehr klar", sagte Innenminister Brice Hortefeux im Radiosender RTL.
Der 52-jährige Polizist war am Dienstagabend südlich der französischen Hauptstadt bei einer Kontrolle mehrerer Verdächtiger erschossen worden. In Frankreich war bisher noch nie ein Polizist von der ETA getötet worden, die seit vier Jahrzehnten für die Unabhängigkeit des spanischen Baskenlandes kämpft.
Die Ermittler hätten eines der Autos identifizieren können, das die Täter bei der Schiesserei verwendet hätten, sagte Hortefeux. Es sei Mitte Februar in Zentralfrankreich "nach technischer Vorgehensweise der ETA" gestohlen worden.
In einem Wagen sei zudem ein Revolver gefunden worden, der aus einem von der ETA verübten Waffendiebstahl von 2006 stamme. Zudem seien mehrere Auto-Nummernschilder entdeckt worden, die gleichfalls von der ETA gestohlen worden seien.
Ein 27 Jahre alter Verdächtiger war nach der Schiesserei festgenommen worden, nach mindestens fünf weiteren Beteiligten wird gesucht. Nach Justizangaben wird der Festgenommene wegen der Beteiligung an Ausschreitungen junger Separatisten im spanischen Baskenland im September 2008 gesucht. Spanien hat seine Auslieferung beantragt.