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Erstes Flugzeug mit Waisenkindern aus Haiti in Paris gelandet

Dieser Inhalt wurde am 22. Dezember 2010 - 17:15 publiziert
(Keystone-SDA)

Paris - Rechtzeitig vor Weihnachten sind am Mittwoch 113 haitianische Waisenkinder in Paris eingetroffen. Die französische Regierung hatte eigens eine Maschine gechartert, um die Kinder in Haiti abzuholen.
Je ein Elternteil durfte hinfliegen und die Kinder in Empfang nehmen. Beim Zusammentreffen in Port-au-Prince habe es bewegende Szenen gegeben, berichtete der französische Botschafter Didier Le Bret dem Sender Europe 1. "Die meisten Kinder haben ihre Eltern erwartet und sich ihnen in die Arme geworfen", sagte er.
Am Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle wurden die Kinder dann zunächst von Ärzten in Empfang genommen. Diese sollen sie vor allem wegen der Cholera-Epidemie auf Haiti eingehend untersuchen. "Auf den ersten Blick sind die Kinder in guter Gesundheit", sagte ein Arzt der Nachrichtenagentur AFP. Sie kämen aus Gemeinden, in denen kein Cholera-Fall aufgetreten sei.
Die französische Regierung hatte sich in einem bilateralen Abkommen mit Haiti wegen des verheerenden Erdbebens von Mitte Januar darauf geeinigt, verzögerte Adoptionsverfahren zu beschleunigen. Demnach sollen bis Ende der Woche insgesamt rund 300 haitianische Waisenkinder in Frankreich eintreffen.
Ein zweites Flugzeug soll am Donnerstag starten und die Adoptivkinder pünktlich vor Heiligabend zu ihren neuen Familien nach Frankreich bringen. Die Kinder sollten Weihnachten wieder in "familiärer Wärme" erleben, sagte Aussenministerin Michèle Alliot-Marie.
Kritik von Terre des HommesDie Eltern mussten monatelang auf ihre Kinder warten. Die Adoptionsverfahren waren nach dem Erdbeben mit rund 250'000 Toten unterbrochen worden, da viele Unterlagen verloren gingen. Danach wurde die Ausreise der Kinder durch die Cholera erschwert, an der in dem Karibikstaat bereits 2500 Menschen starben.
Dennoch kritisierte das Hilfswerk Terre des Hommes TdH am Mittwoch die Aktion der französischen Regierung. Internationale Adoptionen dürften nie als Notlösung dienen, schreibt TdH in einer Mitteilung.
Bereits kurz nach dem Erdbeben hatte die Organisation vor beschleunigten Adoptionen in Haiti gewarnt. Die Gefahr sei zu gross, dass Kriminelle einen illegalen Handel mit Kindern aufzögen. Wer den Kindern in Haiti direkt helfen wolle, sei besser beraten, an Hilfswerke für Kinder zu spenden.

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