Erste Operationen bei offenem Rücken vor der Geburt in Zürich
Zwei Föten mit offenem Rücken (Spina Bifida) sind kürzlich in Zürich noch im Bauch ihrer Mütter operiert worden. Solche offenen Operationen gab es bisher nur in den USA. Bislang sind betroffene Säuglinge erst nach der Geburt behandelt worden.
Gemäss einer US-Studie verbessern Operationen im Mutterleib die Motorik der Beine und damit die Gehfähigkeit deutlich gegenüber Operationen nach der Geburt, teilte das Kinderspital Zürich am Donnerstag mit. Bei den 183 in den USA behandelten Patientinnen blieben schwerwiegende mütterliche Komplikationen aus. Hingegen nahm das Risiko von Frühgeburten zu.
Ein Operationsteam rund um Martin Meuli, Direktor der Chirurgischen Klinik am Kinderspital Zürich, hat Ende 2010 und Mitte 2011 je ein Fötus erfolgreich operiert. Eine besondere Herausforderung ist dabei, dass mit Mutter und Kind zwei sehr unterschiedliche Patienten gleichzeitig anästhesiert, operiert und überwacht werden müssen.
Beim offenen Rücken liegt ein Teil der Wirbelsäule frei, wodurch das Rückenmark beschädigt werden kann. Durch Einnahme von Folsäure in der Frühschwangerschaft kann das Risiko von offenem Rücken verringert werden.