Ermittler fahnden in Polen nach möglichen Bombenbauern
Nach dem doppelten Terroranschlag des norwegischen Rechtsextremisten Anders Behring Breivik mit mehr als 70 Toten haben polnische Ermittler in den vergangenen Tagen rund 100 Wohnungen durchsucht.
Bei den Ermittlungen zu Breiviks Taten ging es vor allem um die Sicherung von Sprengstoff und Chemikalien, meldete die polnische Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf die für innere Sicherheit zuständige Behörde ABW. Fast 20 Personen wurden vorübergehend festgenommen, hiess es.
Breivik hatte für seine Anschläge im Juli über das Internet bei einer Firma aus Breslau Chemikalien gekauft und zur Herstellung von Sprengstoff benutzt. Die Staatsanwaltschaft in Posen sucht nun mögliche Nachahmer.
"Wir haben nur die Kunden kontrolliert, die öfter oder in grösseren Mengen (chemische) Substanzen kauften", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. "Die Ermittlung ist im Gang, bisher wurden gegen niemanden Vorwürfe erhoben."
Breivik hatte im Juli eine Autobombe im Osloer Regierungsviertel zur Explosion gebracht und anschliessend auf der Insel Utøya Dutzende Teilnehmer eines Zeltlagers einer sozialdemokratischen Jugendorganisation ermordet. 77 Menschen starben.