Elmers Datenträger enthielten offenbar keine heiklen Bankdaten
Die zwei Datenträger, die der Banker Rudolf Elmer letzten Winter der Enthüllungsplattform Wikileaks übergeben hatte, enthalten offenbar keine Daten, die unter das Bankgeheimnis fallen. Dies sagten zwei dem ehemaligen Mitarbeiter der Bank Julius Bär nahestehende Personen.
Auf einer weit beachteten Medienkonferenz in London hatte Elmer im Januar zwei Datenträger, auf denen laut eigenen Angaben Daten von rund 2000 mutmasslichen Steuerbetrügern gespeichert sind, an den Gründer der Internetplattform Wikileaks, Julian Assange, übergeben.
Mit der Übergabe der CD wollte Elmer die Aufmerksamkeit auf einen Prozess am Bezirksgericht Zürich lenken. Dort wurde er kurz nach seinem Auftritt in London in einem weiter zurückliegenden Fall wegen Drohung, versuchter Nötigung und Verletzung des Bankgeheimnisses zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt.
Weil er mit der Übergabe der CD an Assange in Verdacht stand, das Bankgeheimnis erneut verletzt zu haben, wurde Elmer nach dem Gerichtstermin verhaftet.
Leere CD
Der ehemalige Scotland-Yard-Mitarbeiter und Bankangestellte Martin Woods, der Elmer bei der Kontaktaufnahme mit Assange behilflich war und an der Medienkonferenz teilgenommen hatte, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Assange habe ihm vor Monaten mitgeteilt, dass auf den Datenträgern keine vertraulichen Informationen waren.
Assange "sagte zu mir, dass eine Disc leer war und die andere keine Bankinformationen beinhaltet", sagte Woods. Assange selber konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht werden. Auf eine Anfrage per E-Mail reagierte er nicht.