Ehrendoktorwürde für Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bern
Bern - Die Universität Bern hat der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel die Ehrendoktorwürde verliehen. Die promovierte Physikerin wird insbesondere für ihre Politik des Dialogs geehrt.
Zudem setze sich Merkel nachhaltig für die Belange der natürlichen Umwelt und des Klimaschutzes, für den europäischen Integrationsprozess sowie für Menschen- und Frauenrechte ein, hiess es in der Laudatio.
Merkel analysiere aufgrund ihrer wissenschaftlichen Ausbildung Situationen sorgfältig und wäge Handlungsoptionen stringent ab. Die Geehrte konnte an der offizellen Feier am Dies academicus der Universität Bern nicht teilnehmen. Der Titel wird ihr später übergeben.
Am 175. Dies academicus blickte der Rektor Urs Würgler auf das zu Ende gehende Jubiläumsjahr seiner Universität zurück. Unter dem Motto "Wissen schafft Wert" habe sich die Hochschule der breiten Öffentlichkeit präsentiert und den Kontakt zu ihr gesucht, sagte Würgler vor den zahlreichen geladenen Gästen im Kultur-Casino.
In Bezug auf die Proteste der Studierenden vom November betonte der Rektor, die Universitätsleitungen müssten die Umsetzung der vielfach kritisierten Bologna-Reform kritsch hinterfragen. Da gebe es Handlungsbedarf. "Schliesslich sollen nicht die ECTS-Punkte im Zentrum stehen, sondern der Mensch", so Würgler.
Der bernische Erziehungsdirektor Bernhard Pulver (Grüne) ergänzte, die Universität solle praxisnahe Bildung leisten. Dennoch müsse die Hochschule ein "Ort des freien Denkens" bleiben. Dieser Spagat gelinge der Universität Bern gut.