Drei Anklagen wegen Todesfällen in iranischen Gefängnissen
Teheran - Ein iranisches Militärgericht hat drei Bedienstete eines Gefängnisses im Süden des Landes wegen der Tötung von drei politischen Gefangenen angeklagt. Sie waren bei den Protesten nach dem umstrittenen Wahlsieg von Präsident Mahmud Ahmadinedschad verhaftet worden.
Drei im Kahrizak-Gefängnis einsitzende Häftlinge seien zu Tode geprügelt worden, heisst es in der Anklage, die von der Militärstaatsanwaltschaft bekanntgegeben wurde. Die Gefängnisleitung hatte zuvor in allen drei Fällen eine Hirnhautentzündung als Todesursache angegeben.
Die Regierung hat damit erstmals Todesfälle unter den seit Juni inhaftierten Oppositionsanhängern eingeräumt. Die Opposition geht von insgesamt 70 Toten im Zusammenhang mit den Wahlprotesten aus. Die Regierung spricht offiziell von 30 Toten.
Bei Strassenschlachten nach der umstrittenen Wiederwahl Ahmadinedschads am 12. Juni waren etwa 4000 Menschen, darunter Studenten, Dissidenten und Journalisten, festgenommen worden. Die meisten kamen ins Evin-Gefängnis im Norden der Hauptstadt Teheran. 200 wurden jedoch nach Kahrizak gebracht. Die Haftanstalt wurde später wegen diverser Mängel geschlossen.