Die Ölpreise fallen wegen Hoffnung auf Ende der Libyen-Krise
Der Ölpreis hat am Montagvormittag seinen Sinkflug fortgesetzt. Getrieben von den Aussichten auf ein baldiges Ende des Libyenkonflikts kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent im Mittagshandel noch 107,44 Dollar.
Das waren 1,18 Dollar weniger als am Freitag. Im frühen Handel war der Brent-Preis zeitweise sogar auf ein Tagestief von 105,15 Dollar abgerutscht.
Mit Blick auf die Lage in Libyen rechnen Experten der deutschen Commerzbank mit einem weiter fallenden Brent-Ölpreis. "In den kommenden Tagen könnte der Preis weiter in Richtung 100 Dollar je Barrel fallen", hiess es in einem Marktkommentar.
Vor dem Ausbruch der Unruhen im März betrug die Ölproduktion Libyens 1,6 Mio. Barrel pro Tag. Seither ist das Produktionsvolumen auf täglich nur noch 60'000 Barrel gesunken. Zeitweise musste die Ölförderung wegen des Machtkampfes zwischen dem Gaddafi-Regime und den Rebellen gar eingestellt werden.
Das sich abzeichnende Ende des Konflikts dürfte eine baldige Wiederaufnahme der Produktion im Mitgliedsstaat der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ermöglichen, schätzen nun die Experten.
Unterdessen sank der Preis für Opec-Rohöl deutlich. Gemäss Berechnungen der Opec vom Montag kostete ein Barrel am vergangenen Freitag im Durchschnitt 103,36 Dollar. Das waren 2,06 Dollar weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.