Deutsche FDP stürzt in Umfrage auf tiefsten Wert seit 15 Jahren
Berlin - Der anhaltende Streit in der deutschen FDP um Parteichef Guido Westerwelle lässt die Liberalen in der Wählergunst immer weiter absinken. In dem am Dienstag veröffentlichten wöchentlichen stern-RTL-Wahltrend rutschte die FDP um einen Punkt auf drei Prozent ab.
Das sei der schlechteste Wert, den das Forsa-Institut seit 1996 für die Partei ermittelt habe, berichtete das Magazin "stern" vorab. Der FDP würde auch der Partei-intern geforderte Rücktritt Westerwelles vom Bundesvorsitz kaum helfen.
Die Wähler seien mit ihm als Aussenminister unzufrieden, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner. Wenn er seiner Partei helfen wollte, müsste er dieses Amt aufgeben.
Die FDP habe binnen eines Jahres rund 80 Prozent ihrer Wähler verloren, sagte Güllner. Die Menschen seien über die Leistung der FDP in der Regierung enttäuscht, und Westerwelle werde als Aussenminister eher als Fehlbesetzung gewertet.
Er könnte als Partei- oder Fraktionschef im Hintergrund Regie führen, schlägt der Wahlforscher vor. Er begründet seine Empfehlung damit, dass Westerwelle in beiden Positionen zuvor ja akzeptiert gewesen sei.
Die Union konnte sich in der Umfrage weiter verbessern und stieg um einen Punkt auf 35 Prozent. Die SPD verharrt bei 24 Prozent, die Grünen gaben abermals einen Punkt ab und liegen mit 19 Prozent erstmals seit Anfang September wieder unter der 20-Prozent-Marke. Die Linke bleiben unverändert bei elf Prozent.