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Das Grounding der Swissair erschütterte vor zehn Jahren die Schweiz

Dieser Inhalt wurde am 02. Oktober 2011 - 09:22 publiziert
(Keystone-SDA)

Es ist genau zehn Jahre her, seitdem das Grounding der Swissair die Schweiz in ihren Grundfesten erschüttert hat. Am 2. Oktober, kurz nach 16 Uhr, ging der Airline buchstäblich das Benzin aus und die Jets blieben am Boden.

Der hochverschuldete Luftfahrtkonzern, der in den Jahren davor eine ehrgeizige und teure Wachstumsstrategie verfolgt hatte, war trotz den Sanierungsbemühungen seines Chefs Mario Corti nach dem 11. September endgültig in Schieflage geraten. Die Terroranschläge hielten Passagiere in grosser Zahl vom Fliegen ab.

Der Swissair drohte das Geld auszugehen. Die Swissair-Führung, die Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie der Bundesrat tagten in Krisensitzungen und versprachen finanzielle Hilfe. Am 1. Oktober gaben sie die Nachlassstundung der Swissair bekannt, bekundeten aber ihren Willen, den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten.

Geschäftspartner wie die Treibstofflieferanten wollten aber sofort Geld von der Swissair sehen. Als die Hilfsgelder von Bund und Banken im Lauf des 2. Oktober nicht eintrafen - der Grund dafür ist bis heute nicht restlos geklärt - konnte die Swissair nicht mehr zahlen und so ordnete Corti schliesslich das Grounding an. Die Swissair war im wörtlichen und im übertragenen Sinne am Boden.

Schuldzuweisungen

Über Lautsprecher kam am Flughafen in Kloten die Lautsprecherdurchsage, die in die Geschichte eingegangen ist: "Meine Damen und Herren, liebe Fluggäste, aus finanziellen Gründen ist die Swissair nicht mehr in der Lage, ihre Flüge durchzuführen." Im Chaos strandeten weltweit 38'000 Passagiere.

Das Ende der Swissair, einem der bekanntesten Markenzeichen der Schweiz in der Welt, traf die Nation ins Mark. Die Wut über das Grounding richtete sich in erster Linie gegen die Banken, vor allem die UBS und ihren damaligen Präsidenten Marcel Ospel, denen man vorwarf, der Airline den Todesstoss versetzt zu haben.

Ospel erklärte am Tag darauf, die Swissair hätte am 2. Oktober die nötigen Mittel für den Flugbetrieb auf ihren UBS-Konten gehabt und deutete damit an, das Grounding wäre zu vermeiden gewesen. Mario Corti widersprach dem, weil da der Liquiditätsbedarf wegen der Nachlassstundung förmlich explodiert sei. Die Schuldzuweisungen über das Ende der Swissair sollten noch lange andauern.

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